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BWL2022 Gitti

Bild: Gemeinsames Training von Aikidoka aller Erfahrungsstufen ist der Teil der Lehrgangsatmosphäre

Über 30 Aikidoka holten sich im August ein Stück der berüchtigten Normalität zurück: Vier Stunden Training am Tag. Der Bundeswochenlehrgang der Aikido Union fand wieder in der Landessportschule Bad Blankenburg statt. Aber früher war auch nicht alles besser, so eine unterhaltsame Jubiläumsfeier gab es schließlich zu frühen Wochenlehrgängen nicht.

Unter Leitung des bewährten Teams Gerhard Mai, 7.Dan Aikido und Manfred Tretter, 3.Dan Aikido, starteten Aikidoka aller Ausbildungsstufen in den Lehrgang, bei dem unser wunderbarer Sport aus vielen Perspektiven erlebt werden konnte.

Vielfalt und Schönheit der bekannten Grundtechniken und die konzentrierte Atmossphäre im Kata-Training hatten wieder ihren festen Platz im Lehrgangsplan. Doch es bot sich auch die Gelegenheit, sich in Verkettungen zu erproben, zwei Uke (Angreifer) gleichzeitig zu Boden zu führen, oder lang gekannte Würfe erstmals im Hanmi-Hantachi (im Kniesitz) zu versuchen. Die Aikidoka der höchsten Erfahrungsstufen erhielten die Möglichkeit, selbst Bewegungsformen zu entwickeln. Zusätzlich zu den ohnehin anspruchsvollen Verkettungsformen galt es, diese möglichst als abgeschlossene Kata (etwa: Choreographie) darzubieten. Dies erfordert eine präzise Ausgestaltung der Formen selbst und der Übergänge zwischen den Formen unter Einhaltung von Symmetrieprinzipien, und eine minutenlange, konzentrierte Aufrechterhaltung der harmonischen Distanz. Von den anderen Lehrgangsteilnehmerinnen und-teilnehmern wurden die immer wieder eingestreuten kurzen Demonstrationen gebannt verfolgt und mitunter mit spontanem Applaus kommentiert.

Zeugen eines besonderen Ereignisses wurden die Anwesenden, als Alexander Stock, Präsident der Aikido Union Deutschland, die Verleihung des 7. Danes an Gerhard Mai verkündete. Sein jahrzehntelanges Engagement in Verbindung mit Lehrtätigkeit auf Landes-, Bundes- und sogar internationaler Ebene tragen zur Verbreitung des Aikido bei. Sein ebenso umfangreiches Engagement in vereins- und verbandspolitischen Angelenheiten wird zusätzlich mit der Ehrenurkunde der Aikido Union in Gold gewürdigt.

BWL2022 Gerhard

Bild: Gerhard Mai, jetzt 7. Dan Aikido, in Aktion beim Bundeswochenlehrgang

Der SC Steinberg bekam dann am Nachmittag vor der Jubiläumsfeier kurzfristig noch seinen ganz eigenen Grund zu feiern. Zwei Steinberger Aikidoka hatten sich im Vorfeld zu Prüfungen auf den 3.Kyu (grüner Gürtel) und 5.Kyu (gelber Gürtel) angemeldet. Nicht nur absolvierte Rebekka Wieser ihre Grüngurtprüfung bei Prüfer Manfred Tretter mit Bravour; für Laura Cisneros wurde ihre Gelbgurtprüfung auch noch eine echte Überraschung, als Manfred Tretter verkündete: Herzlichen Glückwunsch zum 4. Kyu (orangener Gürtel)! Sie überspringt damit die Gelbgurtprüfung.

An einem einzigen Abend blieb nach dem Essen die Sporthalle leer, denn dieser Abend war der Jubiläumsfeier gewidmet anlässlich des 20-jähirgen Bestehens der Aikido Union Deutschland. Das Rahmenprogramm bestand neben leckerem Essen und hervorragendem Wetter aus mehreren Ehrungen von Aikidoka, die sich seit Bestehen der Aikido Union beständig in den Verband einbringen und unser Verbandsleben mitgestalten. Geehrt wurden Manfred Tretter (Bronze), Joachim Vietzen, Stephan Hopf und Daniela Krauß (alle drei Silber, hier geht es zum Bericht über die Ehrungsträger*innen). Unter Federführung on Andrea Schwab-Mai gestalteten einige Danträger*innen einen spannenden Beitrag zur Geschichte des Aikido selbst, des Aikido in Deutschland und zur Geschichte der AUD.
Außerdem hatte die Aikidogruppe de Vereins SC Steinberg ein Quiz vorbereitet, dass für große Erheiterung sorgte. Einige der Wissensfragen zur AUD brachten auch langjährige Sportfreundinnen und Sportfreunde kurz ins Schwitzen. Der größte Teil der Fragen aber bezog sich zum Glück "nur" auf das Aikido selbst. Videos zeigten einen Uke - allerdings ohne Nage. Andere Videos zeigten ein fast schwarzes Beamerbild auf der Zeltinnenwand, auf der sich lediglich die Lichtpunkte von zwei um Körper gewundene Lichterketten bewegten. Es galt zu entziffern: Welche Technik ist das?
Besonders beeindruckt zeigten sich die älteren Semester, als die Delegation der Jugendgruppe aus Musberg maßgeblich dazu beitrug, ihr Team souverrän zum Sieg zu rätseln.

Bericht: Klara Maria Neumann, SC Steinberg