Archiv 2007

Vom 6. bis 8. April 2007 fand bei uns in Maribor ein großartiger Aikido-Lehrgang statt. Nach fast 3 Jahren stand Meister Gerhard Mai wieder bei uns auf dem Tatami und alle Anwesenden, vor allem die slowenischen Aikidoka, durften nach den 3 Tagen, den 5 Trainingseinheiten, mit Freude feststellen, das es eine einzigartige Erfahrung ist, einen Meister seines Ranges als Gastlehrer zu haben.

Der Lehrgangsleiter Rudi Majcen und seine Frau Zalika haben sich seit November 2006 bemüht, die Veranstaltung in die Tat umzusetzen und wir, seine Schülerinnen und Schüler hoffen, mit unserer Teilnahme und dem Fleiß, mit dem wir (hoffentlich) bei der Sache waren, Meister Gerhard und den anderen 5 Aikidoka aus Deutschland (lieben Dank an die Meisterinnen Andrea und Christina sowie die Meister Konrad, Jürgen und Stephan, Anm. d. Verf.), die sich auf den Weg zu uns aufgemacht haben, gezeigt zu haben, das Rudis Arbeit Früchte trägt.

Meister Gerhard hat sich unserer angenommen und uns mit Techniken bekannt gemacht und auch üben lassen, die die meisten von uns bis dahin selten, wenn überhaupt, in den von ihm vorgezeigten Ausführungen gesehen haben.

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Neben Teilen der 1. und 3. Kata, die Meistergrade hatten auch mit der 4. Kata zu tun, kam auch der Stab zum Einsatz, vor allem beim letzten, dem zweiten Sonntagstraining. Vielen von uns wird (wahrscheinlich) das lehrreiche Ueben der Katame-Waza Technik Kote-Hineri (Prinzip Tenkan) in Erinnerung bleiben.

Ein unangenehmer Zwischenfall (zum Glück ohne schwerwiegende Folgen für den Betroffenen) ereignete sich beim ersten Sonntagstraining, als einer der Nages die Gesetze der Biomechanik kurzzeitig missachtete und beim Üben der Technik Kaiten-Nage-Uchi (Prinzip Tenkan) etwas zu ungestüm zu Werke ging, obwohl Meister Gerhard von Beginn an darauf hingewiesen hat, auf die Drehungen und das Tempo zu achten.

Die Schlagworte des Wochenendes waren Zentrum, Schwerpunkt, Ebene, fließende Kreisbewegungen, Energiefluss (i. e. die Energie fließen lassen) und Ukemi. Meister Gerhard machte uns auch besonders auf die Rolle des Ukes beim Üben aufmerksam und zeigte uns anhand einiger (auch amüsanter) Beispiele, wie es sein kann, wenn man versucht mit dem Kopf durch die Wand zu laufen. Es mag hier und da Grund zum Schmunzeln gegeben haben, doch der Ernst des Falles, das gab uns Meister Gerhard zu verstehen, darf nie unterschätzt werden, und mit Kraft, da kommt man nicht weit.

Auch die Fallschule war ein wichtiges Thema, auf das uns der Meister aufmerksam gemacht hat. Je länger man übt, desto mehr Techniken enden für die Ukes mit dem Fallen, und können die das nicht, dann kann es für sie mehr als unangenehm werden. Wenn wir nach Meister Gerhards Anweisungen vorgehen, bleiben wir auch heil. Zum Abschluss des Feiertagsschwitzens wurde ordentlich Gesegnetes aufgetischt, um damit zu beginnen, uns für den Oktoberlehrgang in Bronnen zu stärken.

Janko Jemec